CALENDARIUM EXCELSI CON= CILIJ IMPERIALIS AULICI.

CALENDARIUM EXCELSI CON= CILIJ IMPERIALIS AULICI. Moser, Franz Anton 1682-1727 (DE-588)1137071567 ill Person, Nikolaus 1648-1710 (DE-588)11936090X ill Römer, Johann Caspar (DE-588)1137072385 pbl Heyinger, Andreas 1651-1733 (DE-588)1037521544 prt text (DE-588)4151236-4 Einblattdruck gnd-content (DE-588)4029290-3 Kalender gnd-content ger Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...". Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743 Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...". Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743 kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 36 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085228

CALENDARIUM EXCELSI CON= CILIJ IMPERIALIS AULICI.

Moser, Franz Anton 1682-1727 (DE-588)1137071567 ill

Person, Nikolaus 1648-1710 (DE-588)11936090X ill

Römer, Johann Caspar (DE-588)1137072385 pbl

Heyinger, Andreas 1651-1733 (DE-588)1037521544 prt

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(DE-588)4151236-4 Einblattdruck gnd-content

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Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...".

Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743

Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...".

Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743

kostenfrei

Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 36

urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085228


CALENDARIUM EXCELSI CON= CILIJ IMPERIALIS AULICI. Moser, Franz Anton 1682-1727 (DE-588)1137071567 ill Person, Nikolaus 1648-1710 (DE-588)11936090X ill Römer, Johann Caspar (DE-588)1137072385 pbl Heyinger, Andreas 1651-1733 (DE-588)1037521544 prt text (DE-588)4151236-4 Einblattdruck gnd-content (DE-588)4029290-3 Kalender gnd-content ger Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...". Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743 Unter dem ungewöhnlicherweise mitgestochenen lateinischen Titel erscheint beherrschend der kaiserliche Doppeladler, bekrönt mit der Rudolfinischen Kaiserkrone und Schwertern in den beiden Fängen, die zusammen mit den begleitenden Allegorien besonders auf die Gerichtsfunktion des Reichshofrates anspielen. Im ovalen Herzschild ist das Bildnis des amtierenden Kaisers Leopold I. wiedergegeben. (Es verwundert, daß der kaiserliche Titulus dazu fehlt, doch könnte er in einer Dedikation am Kopf des nicht überlieferten Almanachs enthalten gewesen sein.) Zu beiden Seiten sitzen auf Voluten eines gesprengten Giebels Allegorien der Weisheit mit Schwertern, an deren Spitze das Auge Gottes aufleuchtet. Links außen steht auf dem Architrav des Architekturaufbaus die Fides mit Kreuz in der Linken und Bibel in der Rechten, auf die der Delinquent zu schwören hat. Gegenüber steht rechts die Iustitia mit verbundenen Augen, Waage in der Rechten und Richtschwert in der Linken. Im halbrunden Rücksprung des Architravs ist unter dem Adler das Wappen des Reichshofratspräsidenten affingiert, der in der vierzeiligen Banderole darunter genannt wird: "... Wolffgangus S. R. I. Comes in || in Öttingen et Wallerstein ...". Links sind drei Säulen mit insgesamt 25 Wappen der Herrenbank belegt, deren Rang und Funktion in einer Kartusche über der mittleren Säule benannt sind: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || è || Comitibus et Baronib9". Die Kartusche auf der Gegenseite besagt: "Sacrae Caes[are]ae . Majestatis || Actuales DD[omini] Consiliarij Imp[eria]les . Aulici || ex || Equitibus Nobilibus || et || Juris Consultis." und bezieht sich auf die Gelehrtenbank, in der neben Rittern und Edelleuten auch rechtskundige Bürgerliche vereint waren. Eine weitere von Putten gehaltene Kartusche unter dem Almanachfeld bezieht sich auf den "ELENCHUS || omnium || ab || Augustissimo Romanoru[m] Imperatore || LEOPOLDO || In supremo suae Iustitiae Tribunali Imp[eria]li Aulico || respectivé confirmatorum et de novo allecto- || rum Excellentissimoru[m] ac Illustrissimoru[m] Prae- || sidum, Vicepraesidu[m] et Consiliariorum adjunctiu[m] Anno || et die quo quisque Eorum ex Clem[entissi]mo Decreto Caesa- || reo respective co[n]firmat9 declarat9 || et installatus fuit nec n[on] an[n]o tri- || to aliorum providentiu[m]." Darunter folgen in eigener Kartusche von dünnen Lorbeerzweigen zu einem ornamentalen Blattmuster geordnete rautenförmige Felder mit den - in zum Teil winziger Schrift gravierten - Namen und Daten der 102 unter Kaiser Leopold in das höchste Justizgremium berufenen Präsidenten, Vizepräsidenten und Räte. Gemessen an so manchen gleichzeitigen Hochstiftskalendern ist die Aufmachung dieses Reichshofratskalenders vergleichsweise unprätentiös und uninspiriert, was damit zusammenhängen mag, daß der private Auftraggeber aus Kostengründen keine erstrangigen Künstler herangezogen hat. Laufzeit dieses Typus 1698-nach 1743 kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 36 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085228