Christus vor Herodes Dürer, Albrecht (1471-1528) Inventor Inventor Kraus, Johann Ulrich (1655-1719) Stecher Engraver still image Kupferstich aat Druckgraphik aat ||| Der Künstler kopierte Dürers 1509 entworfenen Holzschnitt "Christus vor Herodes", Teil seiner erstmals 1511 publizierten "Kleinen Passion", verkleinert und von der Gegenseite. Heller publizierte bereits 1827 die Vermutung, dass es sich dabei nicht um eine direkte Kopie nach dem Dürer'schen Holzschnitt handelt, sondern nach der gleichseitigen Kupferstich-Kopie, die Abraham von Waesberge (1602-1672) in Den Haag verlegt hatte (vgl. Heller Dürer 1827 II.610 und I E 31ab der Staatsbibliothek Bamberg). Trotz der Seitenverkehrung und Formatveränderung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar. Auch der Kopist zeigt den von bewaffneten Schergen vor Herodes geführten Christus mit auf den Rücken gefesselten Händen. Sein Haupt leicht gesenkt, steht er barfüßig vor dem Statthalter von Galiläa. Dieser sitzt mit lässig überschlagenen Beinen auf seinem Thron, ist mit Krone und Stab ausgestattet und lauscht den Worten eines ausladend gestikulierenden Mannes, der sich an Christus vorbeidrängt. Aus dem engen und von zahlreichen Menschen überfüllten Innenraum führen im Vordergrund Stufen an einem vergitterten Kerkerfenster hinab ins Ungewisse. Heller erwähnte 1827 zwei Zustände: vor der Schrift sowie mit der Nummer "8" (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356). Der Kupferstich ist beschnitten, wobei die Facettenprägung vollständig sichtbar ist. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier geklebt, sondern direkt auf den Bogen. Unten links auf dem Rand steht handschriftlich die Heller-Nummer "1356.". Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite ohne Weiteres zugänglich. Das Blatt ist gemeinsam mit vier weiteren Kopien nach Dürers "Christus vor Herodes", darunter noch ein Abzug von derselben Platte, auf einen Bogen montiert. In Hellers im Jahr 1827 erschienener Publikation fehlt das gedruckte Sternchen zwischen Nummer und Beschreibung (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356), mit dem der Sammler üblicherweise seinen Besitz markierte. Die Sammlungszugehörigkeit belegt allerdings, dass das Blatt sowohl im sogenannten "Heller’schen Kupferstich-Verzeichniß", das die Heller-Sammlung zum Zeitpunkt des Übergangs an die Königliche Bibliothek 1849/50 beschreibt (vgl. Msc.Misc.177(2), als auch im danach verfassten Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149) mitgezählt ist. Der Künstler kopierte Dürers 1509 entworfenen Holzschnitt "Christus vor Herodes", Teil seiner erstmals 1511 publizierten "Kleinen Passion", verkleinert und von der Gegenseite. Heller publizierte bereits 1827 die Vermutung, dass es sich dabei nicht um eine direkte Kopie nach dem Dürer'schen Holzschnitt handelt, sondern nach der gleichseitigen Kupferstich-Kopie, die Abraham von Waesberge (1602-1672) in Den Haag verlegt hatte (vgl. Heller Dürer 1827 II.610 und I E 31ab der Staatsbibliothek Bamberg). Trotz der Seitenverkehrung und Formatveränderung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar. Auch der Kopist zeigt den von bewaffneten Schergen vor Herodes geführten Christus mit auf den Rücken gefesselten Händen. Sein Haupt leicht gesenkt, steht er barfüßig vor dem Statthalter von Galiläa. Dieser sitzt mit lässig überschlagenen Beinen auf seinem Thron, ist mit Krone und Stab ausgestattet und lauscht den Worten eines ausladend gestikulierenden Mannes, der sich an Christus vorbeidrängt. Aus dem engen und von zahlreichen Menschen überfüllten Innenraum führen im Vordergrund Stufen an einem vergitterten Kerkerfenster hinab ins Ungewisse. Heller erwähnte 1827 zwei Zustände: vor der Schrift sowie mit der Nummer "8" (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356). Der Kupferstich ist beschnitten, wobei die Facettenprägung vollständig sichtbar ist. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier geklebt, sondern direkt auf den Bogen. Unten links auf dem Rand steht handschriftlich die Heller-Nummer "1356.". Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite ohne Weiteres zugänglich. Das Blatt ist gemeinsam mit vier weiteren Kopien nach Dürers "Christus vor Herodes", darunter noch ein Abzug von derselben Platte, auf einen Bogen montiert. In Hellers im Jahr 1827 erschienener Publikation fehlt das gedruckte Sternchen zwischen Nummer und Beschreibung (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356), mit dem der Sammler üblicherweise seinen Besitz markierte. Die Sammlungszugehörigkeit belegt allerdings, dass das Blatt sowohl im sogenannten "Heller’schen Kupferstich-Verzeichniß", das die Heller-Sammlung zum Zeitpunkt des Übergangs an die Königliche Bibliothek 1849/50 beschreibt (vgl. Msc.Misc.177(2), als auch im danach verfassten Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149) mitgezählt ist. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000030237#0285 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000090009
Christus vor Herodes
Dürer, Albrecht (1471-1528) Inventor Inventor
Kraus, Johann Ulrich (1655-1719) Stecher Engraver
still image
Kupferstich aat
Druckgraphik aat
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Der Künstler kopierte Dürers 1509 entworfenen Holzschnitt "Christus vor Herodes", Teil seiner erstmals 1511 publizierten "Kleinen Passion", verkleinert und von der Gegenseite. Heller publizierte bereits 1827 die Vermutung, dass es sich dabei nicht um eine direkte Kopie nach dem Dürer'schen Holzschnitt handelt, sondern nach der gleichseitigen Kupferstich-Kopie, die Abraham von Waesberge (1602-1672) in Den Haag verlegt hatte (vgl. Heller Dürer 1827 II.610 und I E 31ab der Staatsbibliothek Bamberg). Trotz der Seitenverkehrung und Formatveränderung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar. Auch der Kopist zeigt den von bewaffneten Schergen vor Herodes geführten Christus mit auf den Rücken gefesselten Händen. Sein Haupt leicht gesenkt, steht er barfüßig vor dem Statthalter von Galiläa. Dieser sitzt mit lässig überschlagenen Beinen auf seinem Thron, ist mit Krone und Stab ausgestattet und lauscht den Worten eines ausladend gestikulierenden Mannes, der sich an Christus vorbeidrängt. Aus dem engen und von zahlreichen Menschen überfüllten Innenraum führen im Vordergrund Stufen an einem vergitterten Kerkerfenster hinab ins Ungewisse. Heller erwähnte 1827 zwei Zustände: vor der Schrift sowie mit der Nummer "8" (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356).
Der Kupferstich ist beschnitten, wobei die Facettenprägung vollständig sichtbar ist. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier geklebt, sondern direkt auf den Bogen. Unten links auf dem Rand steht handschriftlich die Heller-Nummer "1356.". Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite ohne Weiteres zugänglich. Das Blatt ist gemeinsam mit vier weiteren Kopien nach Dürers "Christus vor Herodes", darunter noch ein Abzug von derselben Platte, auf einen Bogen montiert. In Hellers im Jahr 1827 erschienener Publikation fehlt das gedruckte Sternchen zwischen Nummer und Beschreibung (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356), mit dem der Sammler üblicherweise seinen Besitz markierte. Die Sammlungszugehörigkeit belegt allerdings, dass das Blatt sowohl im sogenannten "Heller’schen Kupferstich-Verzeichniß", das die Heller-Sammlung zum Zeitpunkt des Übergangs an die Königliche Bibliothek 1849/50 beschreibt (vgl. Msc.Misc.177(2), als auch im danach verfassten Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149) mitgezählt ist.
Der Künstler kopierte Dürers 1509 entworfenen Holzschnitt "Christus vor Herodes", Teil seiner erstmals 1511 publizierten "Kleinen Passion", verkleinert und von der Gegenseite. Heller publizierte bereits 1827 die Vermutung, dass es sich dabei nicht um eine direkte Kopie nach dem Dürer'schen Holzschnitt handelt, sondern nach der gleichseitigen Kupferstich-Kopie, die Abraham von Waesberge (1602-1672) in Den Haag verlegt hatte (vgl. Heller Dürer 1827 II.610 und I E 31ab der Staatsbibliothek Bamberg). Trotz der Seitenverkehrung und Formatveränderung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar. Auch der Kopist zeigt den von bewaffneten Schergen vor Herodes geführten Christus mit auf den Rücken gefesselten Händen. Sein Haupt leicht gesenkt, steht er barfüßig vor dem Statthalter von Galiläa. Dieser sitzt mit lässig überschlagenen Beinen auf seinem Thron, ist mit Krone und Stab ausgestattet und lauscht den Worten eines ausladend gestikulierenden Mannes, der sich an Christus vorbeidrängt. Aus dem engen und von zahlreichen Menschen überfüllten Innenraum führen im Vordergrund Stufen an einem vergitterten Kerkerfenster hinab ins Ungewisse. Heller erwähnte 1827 zwei Zustände: vor der Schrift sowie mit der Nummer "8" (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356).
Der Kupferstich ist beschnitten, wobei die Facettenprägung vollständig sichtbar ist. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier geklebt, sondern direkt auf den Bogen. Unten links auf dem Rand steht handschriftlich die Heller-Nummer "1356.". Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite ohne Weiteres zugänglich. Das Blatt ist gemeinsam mit vier weiteren Kopien nach Dürers "Christus vor Herodes", darunter noch ein Abzug von derselben Platte, auf einen Bogen montiert. In Hellers im Jahr 1827 erschienener Publikation fehlt das gedruckte Sternchen zwischen Nummer und Beschreibung (vgl. Heller Dürer 1827 II.575.1356), mit dem der Sammler üblicherweise seinen Besitz markierte. Die Sammlungszugehörigkeit belegt allerdings, dass das Blatt sowohl im sogenannten "Heller’schen Kupferstich-Verzeichniß", das die Heller-Sammlung zum Zeitpunkt des Übergangs an die Königliche Bibliothek 1849/50 beschreibt (vgl. Msc.Misc.177(2), als auch im danach verfassten Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149) mitgezählt ist.
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000030237#0285
urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000090009