Kalender || für das Hochstift Fuld auf das Jahr 1780. Bergmüller, Johann Georg1688-1762(DE-588)118844296ill Störchlin, Johann Heinrich1687-1737(DE-588)129253286ill Pfeiffer, Johann Franz(DE-588)101329582Xill Salver, Johann Heinrich(DE-588)1081566825ill Steinberger, Johann Christoph1680-1727(DE-588)129367435ill Gallasini, Andrea1681-1766(DE-588)119457628ill Stahel, Johann Jakob1723-1787(DE-588)118930613prt Pfeiffer, Johann Franzprt text (DE-588)4151236-4Einblattdruckgnd-content (DE-588)4029290-3Kalendergnd-content ger Die ungewöhnliche Komposition ist voller historischer Anspielungen, die durch eine Unzahl von Inschriften und Symbolen verständlich gemacht werden. So wird der Bistumspatron in einer kleinen Kartusche auf seinem Podest benannt: "S.|| BONI| FACIUS || GERMAN.[iae] || APOSTO- || LUS." In seinem Buch ist ein Bibelvers aufgeschlagen: "Sanctum || IESU || CHRISTI || Evange- || lium || Quod || Praedi- || cavi || vobis. || 1. Cor. IX." Ein Putto schräg darüber bekräftigt dies durch ein weiteres Buch mit der Inschrift "Evan- || gelium || IE || SU || CHRISTI", wobei das vom Schwert durchbohrte Buch zugleich das traditionelle Märtyrerattribut des Heiligen darstellt. Links präsentiert "ZACHARIAS PONT.[ifex] MAX.[imus]" die Exemptionsurkunde mit Datum "ANNO DOM.[ini] DCCLI", rechts weist König Karlmann eine Landkarte des Hochstiftsgebietes mit der Residenzstadt "Fuld" vor, auf der zusätzlich der Text "CAROLUS MANNUS || A[nn]O. DOM.[ini], DCCXLIV." steht und damit das Jahr der Übergabe des Stiftslandes bezeichnet. Der aktuelle Zustand der Stiftsstadt erscheint in der Kartusche ganz unten mit dem Titel "STATT || FULDA" und darüber dem Stadtwappen, während die "STIFFTS - KIRCH" links das geistliche Zentrum, das "RESIDENZ - SCHLOSS" rechts das weltliche Zentrum vorführt. Erstere Inschrift wurde nach der Erhebung zum Bistum 1752 in "DOM - KIRCH" geändert, wie es das vorliegende Exemplar zeigt. Über den seitlichen Rundbögen erscheinen die Devisen "RELIGIONE || PATRUM" auf der Supraporte links, rechts "NOBILITATE PATRUM". Die Architrav-Verkröpfungen zitieren die Titel des Fürstabts bzw. Fürstbischofs, von links: "PER GERM.[aniam] || ET GALL.[iam] || PRIMAS.", "SAC.[ri] ROM.[ani] || IMPERII || PRINCEPS." und "DIVAE AUG.[ustae, scil. Maiestatis] || ARCHI- || CANCEL- || LARIUS." Dazwischen sind die Wappen vom "CAPITUL ZU FULDA" (links) und "STIFFT FULDA" eingefügt, beide 1752 geändert in "DOM-CAPITUL ZU FULDA" und "DOM-STIFFT FULDA." Auf dem Gesims hält links ein Putto eine gesiegelte Urkunde mit Textbeginn "MAXIMO …" in den Händen, sein Begleiter trägt die Zeichen des infulierten Fürstabtes (seit 1221, ab 1752 Bischof): Mitra und Stab, dahinter türmen sich weitere geistliche Würdezeichen, vom Papst verteilt, darunter ein Bischofshut mit 12 Quasten und der Banderole "POLENIQUE …", dazu auf einer Attrappe ein Rauchmantel mit Banderole "Pallioque", Inful und Vortragekreuz, überragt von einem Obelisken mit geistlichen Symbolen: Dreieck für Dreifaltigkeit, Tiara für Papsttum und geringelte Schlange für Ewigkeit. Diesen geistlichen Accessoires entsprechen rechts die Allegorie des Kaisertums mit der alten deutschen Kaiserkrone auf dem Haupte, Szepter und Reichsapfel in der Linken und mit der Rechten einen Kurhut darbietend, während geschäftige Putti bereits die nächsten Kronen herherbeischleppen. Die Trophäe mit Rüstung, Lanze und Siegerkranz ist beschriftet mit "Magnoque" und bezieht sich auf das Arrangement links mit Hermelin und Banderole "Togaque", Äskulapstab, Krone und Siegeszeichen. Auf dem Obelisken dahinter sind Symbole weltlicher Herrschaft angebracht (österreichisches Bindenschild, kaiserliche Doppeladler, Ewigkeitssymbol und Lamm als Sinnbild der kaiserlichen Clementia. Zu Seiten des Fürstabt- bzw. Fürstbischofswappens tragen weitere Allegorien die typischen Attribute der geistlichen Herrschaft (mit Abt- bzw. Bischofsstab links) und der weltlichen Regierung (mit Schwert), letztere Figur mit Waage und Faszienbündel als Justitia ausgewiesen. Darüber verkündet die Fama den Ruhm mit einer Fanfare, deren Schabracke ursprünglich das Motto "CANDORE || et || AMORE" trug und wohl 1752 in "CONSILIO || ET || AEQUITATE" geändert worden ist. Rechts trägt ein Genius mit Sonne auf der Brust und Stern im Haar eine weitere Unendlichkeitsallusion: Ein aus dem Schlangensymbol abgeleiteter Himmelsglobus mit Zodiak und der Devise: "Sine Fine." Links außen hat sich der Ordenspatron St. Benedikt zu Anbetung und Verehrung eingefunden: Sein Buch bringt ein Zitat aus dem Ave Maria: "Bene- || dicta || tu || inter mulie- || res || et || Bene- ||dictus || Fructus || ventris || tui. Luc.1." Rechts steht der Klostergründer St. Sturmius, dahinter erscheint St. Blasius, der Patron der Pfarrkirche. Gegenüber sitzen die drei römischen Geschwister St. Simplicius mit Lilienbanner, St. Faustinus mit Lanze, Schild und Märtyrerpalme sowie Beatrix mit Schwert und ebenfalls Märtyrerpalme. Zuoberst erstrahlt die Dreifaltigkeit bei der Krönung der Immakulata. Laufzeit dieses 1735?-1802?, mindestens bis 1796. Die ungewöhnliche Komposition ist voller historischer Anspielungen, die durch eine Unzahl von Inschriften und Symbolen verständlich gemacht werden. So wird der Bistumspatron in einer kleinen Kartusche auf seinem Podest benannt: "S.|| BONI| FACIUS || GERMAN.[iae] || APOSTO- || LUS." In seinem Buch ist ein Bibelvers aufgeschlagen: "Sanctum || IESU || CHRISTI || Evange- || lium || Quod || Praedi- || cavi || vobis. || 1. Cor. IX." Ein Putto schräg darüber bekräftigt dies durch ein weiteres Buch mit der Inschrift "Evan- || gelium || IE || SU || CHRISTI", wobei das vom Schwert durchbohrte Buch zugleich das traditionelle Märtyrerattribut des Heiligen darstellt. Links präsentiert "ZACHARIAS PONT.[ifex] MAX.[imus]" die Exemptionsurkunde mit Datum "ANNO DOM.[ini] DCCLI", rechts weist König Karlmann eine Landkarte des Hochstiftsgebietes mit der Residenzstadt "Fuld" vor, auf der zusätzlich der Text "CAROLUS MANNUS || A[nn]O. DOM.[ini], DCCXLIV." steht und damit das Jahr der Übergabe des Stiftslandes bezeichnet. Der aktuelle Zustand der Stiftsstadt erscheint in der Kartusche ganz unten mit dem Titel "STATT || FULDA" und darüber dem Stadtwappen, während die "STIFFTS - KIRCH" links das geistliche Zentrum, das "RESIDENZ - SCHLOSS" rechts das weltliche Zentrum vorführt. Erstere Inschrift wurde nach der Erhebung zum Bistum 1752 in "DOM - KIRCH" geändert, wie es das vorliegende Exemplar zeigt. Über den seitlichen Rundbögen erscheinen die Devisen "RELIGIONE || PATRUM" auf der Supraporte links, rechts "NOBILITATE PATRUM". Die Architrav-Verkröpfungen zitieren die Titel des Fürstabts bzw. Fürstbischofs, von links: "PER GERM.[aniam] || ET GALL.[iam] || PRIMAS.", "SAC.[ri] ROM.[ani] || IMPERII || PRINCEPS." und "DIVAE AUG.[ustae, scil. Maiestatis] || ARCHI- || CANCEL- || LARIUS." Dazwischen sind die Wappen vom "CAPITUL ZU FULDA" (links) und "STIFFT FULDA" eingefügt, beide 1752 geändert in "DOM-CAPITUL ZU FULDA" und "DOM-STIFFT FULDA." Auf dem Gesims hält links ein Putto eine gesiegelte Urkunde mit Textbeginn "MAXIMO …" in den Händen, sein Begleiter trägt die Zeichen des infulierten Fürstabtes (seit 1221, ab 1752 Bischof): Mitra und Stab, dahinter türmen sich weitere geistliche Würdezeichen, vom Papst verteilt, darunter ein Bischofshut mit 12 Quasten und der Banderole "POLENIQUE …", dazu auf einer Attrappe ein Rauchmantel mit Banderole "Pallioque", Inful und Vortragekreuz, überragt von einem Obelisken mit geistlichen Symbolen: Dreieck für Dreifaltigkeit, Tiara für Papsttum und geringelte Schlange für Ewigkeit. Diesen geistlichen Accessoires entsprechen rechts die Allegorie des Kaisertums mit der alten deutschen Kaiserkrone auf dem Haupte, Szepter und Reichsapfel in der Linken und mit der Rechten einen Kurhut darbietend, während geschäftige Putti bereits die nächsten Kronen herherbeischleppen. Die Trophäe mit Rüstung, Lanze und Siegerkranz ist beschriftet mit "Magnoque" und bezieht sich auf das Arrangement links mit Hermelin und Banderole "Togaque", Äskulapstab, Krone und Siegeszeichen. Auf dem Obelisken dahinter sind Symbole weltlicher Herrschaft angebracht (österreichisches Bindenschild, kaiserliche Doppeladler, Ewigkeitssymbol und Lamm als Sinnbild der kaiserlichen Clementia. Zu Seiten des Fürstabt- bzw. Fürstbischofswappens tragen weitere Allegorien die typischen Attribute der geistlichen Herrschaft (mit Abt- bzw. Bischofsstab links) und der weltlichen Regierung (mit Schwert), letztere Figur mit Waage und Faszienbündel als Justitia ausgewiesen. Darüber verkündet die Fama den Ruhm mit einer Fanfare, deren Schabracke ursprünglich das Motto "CANDORE || et || AMORE" trug und wohl 1752 in "CONSILIO || ET || AEQUITATE" geändert worden ist. Rechts trägt ein Genius mit Sonne auf der Brust und Stern im Haar eine weitere Unendlichkeitsallusion: Ein aus dem Schlangensymbol abgeleiteter Himmelsglobus mit Zodiak und der Devise: "Sine Fine." Links außen hat sich der Ordenspatron St. Benedikt zu Anbetung und Verehrung eingefunden: Sein Buch bringt ein Zitat aus dem Ave Maria: "Bene- || dicta || tu || inter mulie- || res || et || Bene- ||dictus || Fructus || ventris || tui. Luc.1." Rechts steht der Klostergründer St. Sturmius, dahinter erscheint St. Blasius, der Patron der Pfarrkirche. Gegenüber sitzen die drei römischen Geschwister St. Simplicius mit Lilienbanner, St. Faustinus mit Lanze, Schild und Märtyrerpalme sowie Beatrix mit Schwert und ebenfalls Märtyrerpalme. Zuoberst erstrahlt die Dreifaltigkeit bei der Krönung der Immakulata. Laufzeit dieses 1735?-1802?, mindestens bis 1796. kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 8 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085935
Kalender || für das Hochstift Fuld auf das Jahr 1780.
Bergmüller, Johann Georg1688-1762(DE-588)118844296ill
Störchlin, Johann Heinrich1687-1737(DE-588)129253286ill
Pfeiffer, Johann Franz(DE-588)101329582Xill
Salver, Johann Heinrich(DE-588)1081566825ill
Steinberger, Johann Christoph1680-1727(DE-588)129367435ill
Gallasini, Andrea1681-1766(DE-588)119457628ill
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Die ungewöhnliche Komposition ist voller historischer Anspielungen, die durch eine Unzahl von Inschriften und Symbolen verständlich gemacht werden. So wird der Bistumspatron in einer kleinen Kartusche auf seinem Podest benannt: "S.|| BONI| FACIUS || GERMAN.[iae] || APOSTO- || LUS." In seinem Buch ist ein Bibelvers aufgeschlagen: "Sanctum || IESU || CHRISTI || Evange- || lium || Quod || Praedi- || cavi || vobis. || 1. Cor. IX." Ein Putto schräg darüber bekräftigt dies durch ein weiteres Buch mit der Inschrift "Evan- || gelium || IE || SU || CHRISTI", wobei das vom Schwert durchbohrte Buch zugleich das traditionelle Märtyrerattribut des Heiligen darstellt. Links präsentiert "ZACHARIAS PONT.[ifex] MAX.[imus]" die Exemptionsurkunde mit Datum "ANNO DOM.[ini] DCCLI", rechts weist König Karlmann eine Landkarte des Hochstiftsgebietes mit der Residenzstadt "Fuld" vor, auf der zusätzlich der Text "CAROLUS MANNUS || A[nn]O. DOM.[ini], DCCXLIV." steht und damit das Jahr der Übergabe des Stiftslandes bezeichnet. Der aktuelle Zustand der Stiftsstadt erscheint in der Kartusche ganz unten mit dem Titel "STATT || FULDA" und darüber dem Stadtwappen, während die "STIFFTS - KIRCH" links das geistliche Zentrum, das "RESIDENZ - SCHLOSS" rechts das weltliche Zentrum vorführt.
Erstere Inschrift wurde nach der Erhebung zum Bistum 1752 in "DOM - KIRCH" geändert, wie es das vorliegende Exemplar zeigt. Über den seitlichen Rundbögen erscheinen die Devisen "RELIGIONE || PATRUM" auf der Supraporte links, rechts "NOBILITATE PATRUM". Die Architrav-Verkröpfungen zitieren die Titel des Fürstabts bzw. Fürstbischofs, von links: "PER GERM.[aniam] || ET GALL.[iam] || PRIMAS.", "SAC.[ri] ROM.[ani] || IMPERII || PRINCEPS." und "DIVAE AUG.[ustae, scil. Maiestatis] || ARCHI- || CANCEL- || LARIUS." Dazwischen sind die Wappen vom "CAPITUL ZU FULDA" (links) und "STIFFT FULDA" eingefügt, beide 1752 geändert in "DOM-CAPITUL ZU FULDA" und "DOM-STIFFT FULDA." Auf dem Gesims hält links ein Putto eine gesiegelte Urkunde mit Textbeginn "MAXIMO …" in den Händen, sein Begleiter trägt die Zeichen des infulierten Fürstabtes (seit 1221, ab 1752 Bischof): Mitra und Stab, dahinter türmen sich weitere geistliche Würdezeichen, vom Papst verteilt, darunter ein Bischofshut mit 12 Quasten und der Banderole "POLENIQUE …", dazu auf einer Attrappe ein Rauchmantel mit Banderole "Pallioque", Inful und Vortragekreuz, überragt von einem Obelisken mit geistlichen Symbolen: Dreieck für Dreifaltigkeit, Tiara für Papsttum und geringelte Schlange für Ewigkeit. Diesen geistlichen Accessoires entsprechen rechts die Allegorie des Kaisertums mit der alten deutschen Kaiserkrone auf dem Haupte, Szepter und Reichsapfel in der Linken und mit der Rechten einen Kurhut darbietend, während geschäftige Putti bereits die nächsten Kronen herherbeischleppen. Die Trophäe mit Rüstung, Lanze und Siegerkranz ist beschriftet mit "Magnoque" und bezieht sich auf das Arrangement links mit Hermelin und Banderole "Togaque", Äskulapstab, Krone und Siegeszeichen. Auf dem Obelisken dahinter sind Symbole weltlicher Herrschaft angebracht (österreichisches Bindenschild, kaiserliche Doppeladler, Ewigkeitssymbol und Lamm als Sinnbild der kaiserlichen Clementia.
Zu Seiten des Fürstabt- bzw. Fürstbischofswappens tragen weitere Allegorien die typischen Attribute der geistlichen Herrschaft (mit Abt- bzw. Bischofsstab links) und der weltlichen Regierung (mit Schwert), letztere Figur mit Waage und Faszienbündel als Justitia ausgewiesen. Darüber verkündet die Fama den Ruhm mit einer Fanfare, deren Schabracke ursprünglich das Motto "CANDORE || et || AMORE" trug und wohl 1752 in "CONSILIO || ET || AEQUITATE" geändert worden ist. Rechts trägt ein Genius mit Sonne auf der Brust und Stern im Haar eine weitere Unendlichkeitsallusion: Ein aus dem Schlangensymbol abgeleiteter Himmelsglobus mit Zodiak und der Devise: "Sine Fine." Links außen hat sich der Ordenspatron St. Benedikt zu Anbetung und Verehrung eingefunden: Sein Buch bringt ein Zitat aus dem Ave Maria: "Bene- || dicta || tu || inter mulie- || res || et || Bene- ||dictus || Fructus || ventris || tui. Luc.1." Rechts steht der Klostergründer St. Sturmius, dahinter erscheint St. Blasius, der Patron der Pfarrkirche. Gegenüber sitzen die drei römischen Geschwister St. Simplicius mit Lilienbanner, St. Faustinus mit Lanze, Schild und Märtyrerpalme sowie Beatrix mit Schwert und ebenfalls Märtyrerpalme. Zuoberst erstrahlt die Dreifaltigkeit bei der Krönung der Immakulata. Laufzeit dieses 1735?-1802?, mindestens bis 1796.
Die ungewöhnliche Komposition ist voller historischer Anspielungen, die durch eine Unzahl von Inschriften und Symbolen verständlich gemacht werden. So wird der Bistumspatron in einer kleinen Kartusche auf seinem Podest benannt: "S.|| BONI| FACIUS || GERMAN.[iae] || APOSTO- || LUS." In seinem Buch ist ein Bibelvers aufgeschlagen: "Sanctum || IESU || CHRISTI || Evange- || lium || Quod || Praedi- || cavi || vobis. || 1. Cor. IX." Ein Putto schräg darüber bekräftigt dies durch ein weiteres Buch mit der Inschrift "Evan- || gelium || IE || SU || CHRISTI", wobei das vom Schwert durchbohrte Buch zugleich das traditionelle Märtyrerattribut des Heiligen darstellt. Links präsentiert "ZACHARIAS PONT.[ifex] MAX.[imus]" die Exemptionsurkunde mit Datum "ANNO DOM.[ini] DCCLI", rechts weist König Karlmann eine Landkarte des Hochstiftsgebietes mit der Residenzstadt "Fuld" vor, auf der zusätzlich der Text "CAROLUS MANNUS || A[nn]O. DOM.[ini], DCCXLIV." steht und damit das Jahr der Übergabe des Stiftslandes bezeichnet. Der aktuelle Zustand der Stiftsstadt erscheint in der Kartusche ganz unten mit dem Titel "STATT || FULDA" und darüber dem Stadtwappen, während die "STIFFTS - KIRCH" links das geistliche Zentrum, das "RESIDENZ - SCHLOSS" rechts das weltliche Zentrum vorführt.
Erstere Inschrift wurde nach der Erhebung zum Bistum 1752 in "DOM - KIRCH" geändert, wie es das vorliegende Exemplar zeigt. Über den seitlichen Rundbögen erscheinen die Devisen "RELIGIONE || PATRUM" auf der Supraporte links, rechts "NOBILITATE PATRUM". Die Architrav-Verkröpfungen zitieren die Titel des Fürstabts bzw. Fürstbischofs, von links: "PER GERM.[aniam] || ET GALL.[iam] || PRIMAS.", "SAC.[ri] ROM.[ani] || IMPERII || PRINCEPS." und "DIVAE AUG.[ustae, scil. Maiestatis] || ARCHI- || CANCEL- || LARIUS." Dazwischen sind die Wappen vom "CAPITUL ZU FULDA" (links) und "STIFFT FULDA" eingefügt, beide 1752 geändert in "DOM-CAPITUL ZU FULDA" und "DOM-STIFFT FULDA." Auf dem Gesims hält links ein Putto eine gesiegelte Urkunde mit Textbeginn "MAXIMO …" in den Händen, sein Begleiter trägt die Zeichen des infulierten Fürstabtes (seit 1221, ab 1752 Bischof): Mitra und Stab, dahinter türmen sich weitere geistliche Würdezeichen, vom Papst verteilt, darunter ein Bischofshut mit 12 Quasten und der Banderole "POLENIQUE …", dazu auf einer Attrappe ein Rauchmantel mit Banderole "Pallioque", Inful und Vortragekreuz, überragt von einem Obelisken mit geistlichen Symbolen: Dreieck für Dreifaltigkeit, Tiara für Papsttum und geringelte Schlange für Ewigkeit. Diesen geistlichen Accessoires entsprechen rechts die Allegorie des Kaisertums mit der alten deutschen Kaiserkrone auf dem Haupte, Szepter und Reichsapfel in der Linken und mit der Rechten einen Kurhut darbietend, während geschäftige Putti bereits die nächsten Kronen herherbeischleppen. Die Trophäe mit Rüstung, Lanze und Siegerkranz ist beschriftet mit "Magnoque" und bezieht sich auf das Arrangement links mit Hermelin und Banderole "Togaque", Äskulapstab, Krone und Siegeszeichen. Auf dem Obelisken dahinter sind Symbole weltlicher Herrschaft angebracht (österreichisches Bindenschild, kaiserliche Doppeladler, Ewigkeitssymbol und Lamm als Sinnbild der kaiserlichen Clementia.
Zu Seiten des Fürstabt- bzw. Fürstbischofswappens tragen weitere Allegorien die typischen Attribute der geistlichen Herrschaft (mit Abt- bzw. Bischofsstab links) und der weltlichen Regierung (mit Schwert), letztere Figur mit Waage und Faszienbündel als Justitia ausgewiesen. Darüber verkündet die Fama den Ruhm mit einer Fanfare, deren Schabracke ursprünglich das Motto "CANDORE || et || AMORE" trug und wohl 1752 in "CONSILIO || ET || AEQUITATE" geändert worden ist. Rechts trägt ein Genius mit Sonne auf der Brust und Stern im Haar eine weitere Unendlichkeitsallusion: Ein aus dem Schlangensymbol abgeleiteter Himmelsglobus mit Zodiak und der Devise: "Sine Fine." Links außen hat sich der Ordenspatron St. Benedikt zu Anbetung und Verehrung eingefunden: Sein Buch bringt ein Zitat aus dem Ave Maria: "Bene- || dicta || tu || inter mulie- || res || et || Bene- ||dictus || Fructus || ventris || tui. Luc.1." Rechts steht der Klostergründer St. Sturmius, dahinter erscheint St. Blasius, der Patron der Pfarrkirche. Gegenüber sitzen die drei römischen Geschwister St. Simplicius mit Lilienbanner, St. Faustinus mit Lanze, Schild und Märtyrerpalme sowie Beatrix mit Schwert und ebenfalls Märtyrerpalme. Zuoberst erstrahlt die Dreifaltigkeit bei der Krönung der Immakulata. Laufzeit dieses 1735?-1802?, mindestens bis 1796.
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Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 8
urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085935