Die Darstellung im Tempel Dürer, Albrecht (1471-1528) Inventor Inventor Nell, Johann Formschneider Woodcutter Berg, Adam (1540-1610) Verleger Publisher still image Holzschnitt aat Druckgraphik aat Berg, Adam 1572 ||| Der Künstler kopierte Dürers um 1505 entworfenen Holzschnitt "Die Darstellung im Tempel", Teil des 1511 erschienenen "Marienlebens", verkleinert und von der Originalseite. Trotz der Reduzierung des Bildpersonals, beispielsweise fehlt die Seherin, und die Veränderung der Raumkonstruktion ist die Orientierung an der Vorlage erkennbar. Da Frauen nach der Geburt eines Kindes als unrein galten, mussten sie im Tempel ein Opfer darbringen. In dem von Säulen getragenen Innenraum sind zahlreiche Menschen versammelt. Während gerade ein Opfer dargeboten wird, steht Simeon mit dem Kind hinter dem Altar. Maria beobachtet das Geschehen mit gesenktem Haupt und vor der Brust gekreuzten Armen. Zwar fehlen Hinweise auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch ist das Zeichen des eigentlichen Künstlers in die Darstellung integriert. Abzüge mit deutschem Letterntext auf der Rückseite bezeugen die einstmalige Zugehörigkeit des Holzschnitts zu einem Buch. Heller verwahrte eine vollständige Ausgabe des Jahres 1572 in seiner Bibliothek (heute JH.Art.q.98 der Staatsbibliothek Bamberg). Der Holzschnitt ist fast bis an die Darstellung beschnitten, so dass ein schmaler Papierrand sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier, sondern direkt in das Zentrum eines Bogens geklebt. Unterhalb links steht die Heller-Nummer "1760a." und die Zuschreibung "V. Solis.". Mit Exponenten versehene Heller-Nummern finden sich nicht in seiner 1827 veröffentlichten Dürer-Publikation wieder. Heller verwendete diese für spätere Sammlungserweiterungen und stellte damit eine Verbindung zur Publikation her, wodurch die Sammlungszugehörigkeit anzunehmen ist. Erst im Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149), der nach Eingang der Heller-Sammlung in die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) entstand, ist das Blatt mitgezählt. Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite samt deutschem Letterntext und Bleistifthinweis (Nummerierung betreffend) ohne Weiteres zugänglich. Der Künstler kopierte Dürers um 1505 entworfenen Holzschnitt "Die Darstellung im Tempel", Teil des 1511 erschienenen "Marienlebens", verkleinert und von der Originalseite. Trotz der Reduzierung des Bildpersonals, beispielsweise fehlt die Seherin, und die Veränderung der Raumkonstruktion ist die Orientierung an der Vorlage erkennbar. Da Frauen nach der Geburt eines Kindes als unrein galten, mussten sie im Tempel ein Opfer darbringen. In dem von Säulen getragenen Innenraum sind zahlreiche Menschen versammelt. Während gerade ein Opfer dargeboten wird, steht Simeon mit dem Kind hinter dem Altar. Maria beobachtet das Geschehen mit gesenktem Haupt und vor der Brust gekreuzten Armen. Zwar fehlen Hinweise auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch ist das Zeichen des eigentlichen Künstlers in die Darstellung integriert. Abzüge mit deutschem Letterntext auf der Rückseite bezeugen die einstmalige Zugehörigkeit des Holzschnitts zu einem Buch. Heller verwahrte eine vollständige Ausgabe des Jahres 1572 in seiner Bibliothek (heute JH.Art.q.98 der Staatsbibliothek Bamberg). Der Holzschnitt ist fast bis an die Darstellung beschnitten, so dass ein schmaler Papierrand sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier, sondern direkt in das Zentrum eines Bogens geklebt. Unterhalb links steht die Heller-Nummer "1760a." und die Zuschreibung "V. Solis.". Mit Exponenten versehene Heller-Nummern finden sich nicht in seiner 1827 veröffentlichten Dürer-Publikation wieder. Heller verwendete diese für spätere Sammlungserweiterungen und stellte damit eine Verbindung zur Publikation her, wodurch die Sammlungszugehörigkeit anzunehmen ist. Erst im Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149), der nach Eingang der Heller-Sammlung in die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) entstand, ist das Blatt mitgezählt. Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite samt deutschem Letterntext und Bleistifthinweis (Nummerierung betreffend) ohne Weiteres zugänglich. https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10801452_00762.html urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000097759
Die Darstellung im Tempel
Dürer, Albrecht (1471-1528) Inventor Inventor
Nell, Johann Formschneider Woodcutter
Berg, Adam (1540-1610) Verleger Publisher
still image
Holzschnitt aat
Druckgraphik aat
Berg, Adam
1572
|||
Der Künstler kopierte Dürers um 1505 entworfenen Holzschnitt "Die Darstellung im Tempel", Teil des 1511 erschienenen "Marienlebens", verkleinert und von der Originalseite. Trotz der Reduzierung des Bildpersonals, beispielsweise fehlt die Seherin, und die Veränderung der Raumkonstruktion ist die Orientierung an der Vorlage erkennbar. Da Frauen nach der Geburt eines Kindes als unrein galten, mussten sie im Tempel ein Opfer darbringen. In dem von Säulen getragenen Innenraum sind zahlreiche Menschen versammelt. Während gerade ein Opfer dargeboten wird, steht Simeon mit dem Kind hinter dem Altar. Maria beobachtet das Geschehen mit gesenktem Haupt und vor der Brust gekreuzten Armen. Zwar fehlen Hinweise auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch ist das Zeichen des eigentlichen Künstlers in die Darstellung integriert. Abzüge mit deutschem Letterntext auf der Rückseite bezeugen die einstmalige Zugehörigkeit des Holzschnitts zu einem Buch. Heller verwahrte eine vollständige Ausgabe des Jahres 1572 in seiner Bibliothek (heute JH.Art.q.98 der Staatsbibliothek Bamberg).
Der Holzschnitt ist fast bis an die Darstellung beschnitten, so dass ein schmaler Papierrand sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier, sondern direkt in das Zentrum eines Bogens geklebt. Unterhalb links steht die Heller-Nummer "1760a." und die Zuschreibung "V. Solis.". Mit Exponenten versehene Heller-Nummern finden sich nicht in seiner 1827 veröffentlichten Dürer-Publikation wieder. Heller verwendete diese für spätere Sammlungserweiterungen und stellte damit eine Verbindung zur Publikation her, wodurch die Sammlungszugehörigkeit anzunehmen ist. Erst im Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149), der nach Eingang der Heller-Sammlung in die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) entstand, ist das Blatt mitgezählt. Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite samt deutschem Letterntext und Bleistifthinweis (Nummerierung betreffend) ohne Weiteres zugänglich.
Der Künstler kopierte Dürers um 1505 entworfenen Holzschnitt "Die Darstellung im Tempel", Teil des 1511 erschienenen "Marienlebens", verkleinert und von der Originalseite. Trotz der Reduzierung des Bildpersonals, beispielsweise fehlt die Seherin, und die Veränderung der Raumkonstruktion ist die Orientierung an der Vorlage erkennbar. Da Frauen nach der Geburt eines Kindes als unrein galten, mussten sie im Tempel ein Opfer darbringen. In dem von Säulen getragenen Innenraum sind zahlreiche Menschen versammelt. Während gerade ein Opfer dargeboten wird, steht Simeon mit dem Kind hinter dem Altar. Maria beobachtet das Geschehen mit gesenktem Haupt und vor der Brust gekreuzten Armen. Zwar fehlen Hinweise auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch ist das Zeichen des eigentlichen Künstlers in die Darstellung integriert. Abzüge mit deutschem Letterntext auf der Rückseite bezeugen die einstmalige Zugehörigkeit des Holzschnitts zu einem Buch. Heller verwahrte eine vollständige Ausgabe des Jahres 1572 in seiner Bibliothek (heute JH.Art.q.98 der Staatsbibliothek Bamberg).
Der Holzschnitt ist fast bis an die Darstellung beschnitten, so dass ein schmaler Papierrand sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blättern aus der Heller-Sammlung ist dieses nicht entlang der linken Außenkante auf ein Trägerpapier, sondern direkt in das Zentrum eines Bogens geklebt. Unterhalb links steht die Heller-Nummer "1760a." und die Zuschreibung "V. Solis.". Mit Exponenten versehene Heller-Nummern finden sich nicht in seiner 1827 veröffentlichten Dürer-Publikation wieder. Heller verwendete diese für spätere Sammlungserweiterungen und stellte damit eine Verbindung zur Publikation her, wodurch die Sammlungszugehörigkeit anzunehmen ist. Erst im Entwurf zum Katalog der Kunstsammlung (Kat.149), der nach Eingang der Heller-Sammlung in die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) entstand, ist das Blatt mitgezählt. Aufgrund der Befestigungsart ist die Rückseite samt deutschem Letterntext und Bleistifthinweis (Nummerierung betreffend) ohne Weiteres zugänglich.
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10801452_00762.html
urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000097759