Wirzburger Collegiat=Stifts zu Haug Calender, || Auf das erste nach dem achtzehenden Schalt-Jahr dieses 18ten || Saeculi nach der Geburt Jesu Christi MDCCLXXIII. …

Wirzburger Collegiat=Stifts zu Haug Calender, || Auf das erste nach dem achtzehenden Schalt-Jahr dieses 18ten || Saeculi nach der Geburt Jesu Christi MDCCLXXIII. … Jaeger, Johann Georg Joseph(DE-588)122246438aut Baumgartner, Johann Wolfgang1702-1761(DE-588)118507621ill Klauber, Joseph Sebastian1700-1768(DE-588)118828363ill Klauber, Johann Baptist1712-1787(DE-588)118828371ill Sartorius, Franz Sebastian(DE-588)1037576438prt text (DE-588)4151236-4Einblattdruckgnd-content (DE-588)4029290-3Kalendergnd-content ger Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung. Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt". Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800. Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung. Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt". Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800. kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 49 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000086321

Wirzburger Collegiat=Stifts zu Haug Calender, || Auf das erste nach dem achtzehenden Schalt-Jahr dieses 18ten || Saeculi nach der Geburt Jesu Christi MDCCLXXIII. …

Jaeger, Johann Georg Joseph(DE-588)122246438aut

Baumgartner, Johann Wolfgang1702-1761(DE-588)118507621ill

Klauber, Joseph Sebastian1700-1768(DE-588)118828363ill

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Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung.

Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt".

Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800.

Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung.

Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt".

Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800.

kostenfrei

Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 49

urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000086321


Wirzburger Collegiat=Stifts zu Haug Calender, || Auf das erste nach dem achtzehenden Schalt-Jahr dieses 18ten || Saeculi nach der Geburt Jesu Christi MDCCLXXIII. … Jaeger, Johann Georg Joseph(DE-588)122246438aut Baumgartner, Johann Wolfgang1702-1761(DE-588)118507621ill Klauber, Joseph Sebastian1700-1768(DE-588)118828363ill Klauber, Johann Baptist1712-1787(DE-588)118828371ill Sartorius, Franz Sebastian(DE-588)1037576438prt text (DE-588)4151236-4Einblattdruckgnd-content (DE-588)4029290-3Kalendergnd-content ger Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung. Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt". Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800. Inmitten eines schwer definierbaren, außen wohl sechseckigen, innen runden Zentralbaus wird die Gründungsgeschichte des Stiftes in lebendiger Szenerie präsentiert: Auf einem dreistufigen Podest thront Bischof Heinrich von Rothenberg-Comburg (995-1018) – über sich das Stifterwappen mit der Inschrift "FUNDAVIT" – und übergibt um das Jahr 1000 im Beisein von fünf Rittern an vier Chorherren, deren einer eine Fahne mit dem bischöflichen Wappen des Stifters hält, die Gründungsurkunde, deren Text wie folgt beginnt: "In nomine || sancte et indi- || viduae trinit:[atis] || Heinricus Wiorze- || burgensium ep[iscopus] || o[mn]ib[u]s Xp[=chr]i[st]iane pro- || fessionis homini- || bus || salute[m] || et gau || dia". Rechts im Vordergrund präsentieren zwei Chorherren und ein Page den Grundriss der alten, 1665 abgebrochenen romanischen Stiftskirche "Ichnographia veteris Ecclesiae || in Haugis". Der aktuell regierende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg (1755-1779) und Bamberg (1757-1779), ist darüber, an der Übergangszone von irdischer und himmlischer Sphäre, mit aufgeklebtem Wappen und Titulatur, gehalten von einem Engel mit Bischofsstab, präsent: "ADAMUS FRIDERICUS | DEI GRATIA || S.[acri] R.[omani] I.[mperii] PRINC.[eps] ET EPISC.[opus] BAMBERG.[ensis] || ET HERBIP.[olensis] FRANCIAE || ORIENT.[alis] DUX." Schräg darunter sind die Wappen von Propst (links) und Dechant (rechts) mit Angabe des Amtsantritts eingefügt. Im Anschluss daran sind die – alternierend links und rechts – von I bis XVII numerierten Chorherrenwappen drapiert, wovon der Schild IX leer ist und das Ende rechts mit einem Textschild "Ende || des || Capituls" unterhalb des Wappens XVI angezeigt wird. Darunter schließen sich rechts 4 und links 3 unnumerierte Domizellarwappen an, sämtliche mit Jahresangabe der Aufschwörung. Allegorien des Glaubens (rechts) und der Liebe (links) raffen die Wappenbahnen. So wie sich hinter der Gründungszene der Ausblick auf eine Gebirgslandschaft eröffnet, gewährt eine rocaillegesäumte Öffnung im "Untergeschoss" der Sockelzone einen Fernblick auf die 1670-1691 erbaute Stiftskirche und das 1699-1703 entstandene Hauger Kapitelshaus, die beide Antonio Petrini als erstes monumentales Barockensemble Frankens errichtet hat. Auf der Banderole lesen wir: "Conspectus fabricae modernae Insignis Ecclesiae Collegiatae || in Haugis Herbipoli." Auf Volutensockeln begleiten die Sitzfiguren des Mains (links), der unter ihm einer Rocaille entströmt, dahinter der Bacchusknabe, und der Ceres (rechts) als Hinweis auf die Fruchtbarkeit des Stiftsgebietes, dessen Kornfülle und Weinreichtum von Putten mit Trauben und Ähren sowie dem Verweis auf die Weinberge im Hintergrund versinnbildlicht werden. Landkartenrollen stellen analog dazu Stiftsdorfschaften dar: Links die Weinorte "Gramschatz, Versbach, Rottendorff, Euerfeld, Fahr.", rechts die Getreideorte "Acholtshausen, Wolckshausen, Eychelsheim, Riedershausen, Hohenstatt". Seine himmlische Überhöhung erfährt dieses irdische Idyll oben in der Glorie, wo sich um die auf einer Erdkugel stehende und von der Heiliggeisttaube begnadete Immakulata die Stiftspatrone scharen: Die Kirchenpatrone Johannes Baptista (links) und Johannes Evangelista (rechts), unterhalb dem Täufer St. Petrus, dann malerisch verteilt eine sehr individuelle Aus-wahl weiterer Nothelfer: Oben links St. Ägidius mit Pfeilen, davor ein Heiliger mit Buch (Bonifatius?), rechts neben Petrus Papst Sixtus mit Kreuzstab, links darunter in waghalsiger Verkürzung und Stürzung St. Michael im Kampf gegen Luzifer; rechts über dem Evangelisten erscheint St. Pantaleon mit Salbtopf, daneben St. Dionysius, St. Veit, darunter St. Blasius, vor ihm Maria Magdalena und schließlich Katharina, Margaretha und Barbara mit dem Turm. Nur das etwas unmotiviert vor der Sockelzone plazierte Kalenderfeld vermag diese sonst so schwungvolle Komposition zu beeinträchtigen, deren asymmetrische Komponente ein Charakteristikum des hohen Rokokos ist. Laufzeit dieses Typus 1752-1796 bzw. 1800. kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 49 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000086321