Karikierende Bildnis-Darstellung: Der stutzerhaft gekleidete verwachsene Student Friederici, auf einer Bank sitzend - Staatsbibliothek Bamberg EvS.G H 3

Karikierende Bildnis-Darstellung: Der stutzerhaft gekleidete verwachsene Student Friederici, auf einer Bank sitzend - Staatsbibliothek Bamberg EvS.G H 3 Hoffmann, E. T. A.1776-1822(DE-588)118552465art Wilke, Carl Adolph1783-1865(DE-588)143119516oth collectionstill image (DE-588)4003942-0Autografgnd-content (DE-588)4023287-6Handschriftgnd-content (DE-588)4127900-1Zeichnunggnd-content (DE-588)4021845-4Grafikgnd-content ger Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll. Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen. Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67. Ponert, Dietmar Jürgen: E.T.A. Hoffmann - Das bildkünstlerische Werk : ein kritisches Gesamtverzeichnis. Herausgegeben von der Staatsbibliothek Bamberg Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll. Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen. Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67. kostenfrei 1913 C.G. Boerner, Leipzig, 04./05.06.1913, Auktion CXVI (116), Nummer 18. - 1953 Dorotheum, Wien, Auktion 07.05.1953, Nachrichtenblatt für Bücherauktionen 492, Nummer 190. - 1980 Stargardt, Marburg, Auktion 10./11.06.1980, Katalog 620, Nummer 176. - 1980 Jürgen Voerster. - 2010 Antiquariat J. Voerster, Stuttgart. - 2010 Ernst von Siemens Kunststiftung. - 2010 Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung  Hoffmann, E. T. A. 1776-1822 Friederici Student Federzeichnung urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000027197

Karikierende Bildnis-Darstellung: Der stutzerhaft gekleidete verwachsene Student Friederici, auf einer Bank sitzend - Staatsbibliothek Bamberg EvS.G H 3

Hoffmann, E. T. A.1776-1822(DE-588)118552465art

Wilke, Carl Adolph1783-1865(DE-588)143119516oth

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Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll.

Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen.

Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67.

Ponert, Dietmar Jürgen: E.T.A. Hoffmann - Das bildkünstlerische Werk : ein kritisches Gesamtverzeichnis. Herausgegeben von der Staatsbibliothek Bamberg

Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll.

Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen.

Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67.

kostenfrei

1913 C.G. Boerner, Leipzig, 04./05.06.1913, Auktion CXVI (116), Nummer 18. - 1953 Dorotheum, Wien, Auktion 07.05.1953, Nachrichtenblatt für Bücherauktionen 492, Nummer 190. - 1980 Stargardt, Marburg, Auktion 10./11.06.1980, Katalog 620, Nummer 176. - 1980 Jürgen Voerster. - 2010 Antiquariat J. Voerster, Stuttgart. - 2010 Ernst von Siemens Kunststiftung. - 2010 Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung 

Hoffmann, E. T. A. 1776-1822

Friederici

Student

Federzeichnung

urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000027197


Karikierende Bildnis-Darstellung: Der stutzerhaft gekleidete verwachsene Student Friederici, auf einer Bank sitzend - Staatsbibliothek Bamberg EvS.G H 3 Hoffmann, E. T. A.1776-1822(DE-588)118552465art Wilke, Carl Adolph1783-1865(DE-588)143119516oth collectionstill image (DE-588)4003942-0Autografgnd-content (DE-588)4023287-6Handschriftgnd-content (DE-588)4127900-1Zeichnunggnd-content (DE-588)4021845-4Grafikgnd-content ger Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll. Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen. Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67. Ponert, Dietmar Jürgen: E.T.A. Hoffmann - Das bildkünstlerische Werk : ein kritisches Gesamtverzeichnis. Herausgegeben von der Staatsbibliothek Bamberg Mit wenigen groben Strichen bezeichnet E.T.A. Hoffmann das Sitzmöbel, auf dem sich der Dargestellte ausbreitet, vielleicht eine der Bänke in der Halle des Berliner Kammergerichtes, aus schlichten Vierkanthölzern rechtwinklig zusammengezimmert: ein schmales Brett als Sitzfläche, darunter an den Ecken lange senkrechte Beine; von den hinteren Ecken, nur um eine Spur schräg nach hinten gestellt, gerade aufsteigend, eine niedere waagerechte Lehne, von senkrechten schmaleren Streben auch in der Mitte gestützt; an den Seiten, in Lehne und Sitzbrett verdübelt, je eine rechtwinklige niedere Armlehne. Bemerkenswerterweise hat Hoffmann Beine und zugehörige Armlehne auf der rechten Seite dieser von vorne links nach hinten rechts leicht schräg aufgestellten Bank weggelassen, offenbar, um störende Überschneidungen mit den Extremitäten des Dargestellten zu vermeiden, dessen Person alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll. Friederici posiert in seiner deformierten Gestalt von der Mitte über die ganze Breite der Bank: seine dürren überlangen Beine stecken in eng anliegenden Hosen, die spitzen Knie spreizen sich in die Breite, die Fersen der von schmalen Schuhen mit hohen Absätzen bekleideten, mit ihren Spitzen weit nach außen gerichteten Füße stehen eng beieinander, die linke ein wenig hinter die rechte gesetzt; vom schmalen Gürtel hängt zur rechten Seite eine mehrteilige Berloque herab; die langen Schöße des mit Schnüren besetzten geöffneten Rockes sind von rückwärts weit zur rechten Seite hin geschlagen und hängen mit den Zipfeln über das Sitzbrett herab; ein kurzer Hemdkragen öffnet sich oberhalb der von sieben Knöpfen verschlossenen Weste, die sich in hohem Bogen nach vorn über den verwachsenen Brustkorb wölbt; der rechte Arm liegt mit seinem vom Körper weggestreckten Ellenbogen oben auf der Rückenlehne der Bank, während die aus dem Ärmelaufschlag herabhängende Hand an die Brust zurückgenommen wird; die Linke hält, am Oberschenkel aufgestützt, ein langes schräg nach oben und zur Seite abgespreiztes Rohrstöckchen; der übergroße Kopf mit eiförmigem Gesicht steckt tief zwischen den Schultern, er ist bedeckt von einer üppigen Mähne langhaariger dunkler Locken, die sich, der "altdeutschen Tracht" entsprechend, weit und offen über die engen Schultern und bis auf den aufgelegten rechten Oberarm herabringeln; auf dem Scheitel sitzt eine flache Studentenmütze mit kleinem kreissegmentförmigen Schirm; die großflächige Physiognomie des Dargestellten ist in einen eher garstigen und hochmütigen Ausdruck verzerrt: die leicht schrägen Augenbrauen sind über schmalen stechenden Augen und einer langen spitzen Nase unwillig zusammengekniffen, die Oberlippe darunter über einem harten eckigen und langen Kinn hochmütig nach oben gewölbt, die Mundwinkel im Gegensinn säuerlich nach unten gezogen. Diese Zeichnung mit ihrer unzweifelhaften Beglaubigung belegt im Gegensatz zu anderen Überlieferungen die Identität des Vorbildes für die Person des Klein Zaches als Titelfigur der gleichnamigen Erzählung - auch mit den dort von Hoffmann ironisch-satirisch gezeichneten Charaktereigenschaften; es handelt sich um einen Berliner Studenten, vielleicht um den Sohn des Berliner Regierungsbaurates D.G. Friederici, wohnhaft Unter den Linden 67. kostenfrei 1913 C.G. Boerner, Leipzig, 04./05.06.1913, Auktion CXVI (116), Nummer 18. - 1953 Dorotheum, Wien, Auktion 07.05.1953, Nachrichtenblatt für Bücherauktionen 492, Nummer 190. - 1980 Stargardt, Marburg, Auktion 10./11.06.1980, Katalog 620, Nummer 176. - 1980 Jürgen Voerster. - 2010 Antiquariat J. Voerster, Stuttgart. - 2010 Ernst von Siemens Kunststiftung. - 2010 Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung  Hoffmann, E. T. A. 1776-1822 Friederici Student Federzeichnung urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000027197