<<Deß>> Heil: Röm: Reichs || Stadt Augspurg || Raths-Calender/ || Oder Allmanach auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU CHristi || M.DCCXLII.

<<Deß>> Heil: Röm: Reichs || Stadt Augspurg || Raths-Calender/ || Oder Allmanach auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU CHristi || M.DCCXLII. Holzer, Johann Evangelist1709-1740(DE-588)118706810ill Bergmüller, Johann Georg1688-1762(DE-588)118844296ill Sperling, Hieronymus1695-1777(DE-588)122298543ill Ostertag, Heinrich Jonas(DE-588)12207811Xill Labhart, Johann Michael-1743(DE-588)103750951Xprt Sperling, Hieronymus1695-1777(DE-588)122298543prt text (DE-588)4151236-4Einblattdruckgnd-content (DE-588)4029290-3Kalendergnd-content ger Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind. Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken. Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802 Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind. Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken. Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802 kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 1 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085993

<<Deß>> Heil: Röm: Reichs || Stadt Augspurg || Raths-Calender/ || Oder Allmanach auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU CHristi || M.DCCXLII.

Holzer, Johann Evangelist1709-1740(DE-588)118706810ill

Bergmüller, Johann Georg1688-1762(DE-588)118844296ill

Sperling, Hieronymus1695-1777(DE-588)122298543ill

Ostertag, Heinrich Jonas(DE-588)12207811Xill

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Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind.

Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken.

Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802

Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind.

Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken.

Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802

kostenfrei

Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 1

urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085993


<<Deß>> Heil: Röm: Reichs || Stadt Augspurg || Raths-Calender/ || Oder Allmanach auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU CHristi || M.DCCXLII. Holzer, Johann Evangelist1709-1740(DE-588)118706810ill Bergmüller, Johann Georg1688-1762(DE-588)118844296ill Sperling, Hieronymus1695-1777(DE-588)122298543ill Ostertag, Heinrich Jonas(DE-588)12207811Xill Labhart, Johann Michael-1743(DE-588)103750951Xprt Sperling, Hieronymus1695-1777(DE-588)122298543prt text (DE-588)4151236-4Einblattdruckgnd-content (DE-588)4029290-3Kalendergnd-content ger Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind. Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken. Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802 Die relativ strenge und flächige Wandgestaltung dient neben der Rahmung des Almanachs hauptsächlich zur Unterbringung der insgesamt 45 montierten Wappen, von denen die beiden im verkröpften Architrav den (als Bürgermeister fungierenden) Stadtpflegern zugehören, von denen der Augsburger Parität entsprechend einer Protestant und einer Katholik war. Auf den Kapitellen und zwischen ihnen die Wappen des Geheimen Fünferrats, von dem drei Mitglieder katholisch und zwei evangelisch waren. Auf den Pilastern die Wappen der übrigen 32 Mitglieder des paritätisch besetzten Inneren Rats, über der Vedutenkartusche 10 Wappen, von denen die oberen drei Vertretern der Kaufmannschaft, die unteren sieben der "Gemeine", nämlich Delegierten der Handwerkerschaft, vorbehalten sind. Im Kopf erscheint, ähnlich der himmlischen Glorie in den Kalendern der geistlichen Institutionen, eine im Gegensatz zum streng symmetrischen Architekturaufbau schwungvoll inszenierte Staatsallegorie mit Verherrlichung der weltlichen Herrschaft: Geharnischter Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, mit Lorbeerkranz gekrönt von der Fama, vom Reichsadler begleitet auf fünfstufigem Thron sitzend inmitten einer von Draperien dekorierten halbrunden Kolonnade mit der Doppelsäule als habsburgischem Herrscheremblem. Statt seines Titels das Chronogramm 1742 in der Dedikationskartusche: "AVgVstI || aD sVperos transLatI || CaroLI || EffIgIeMDer Kaiser trägt die Züge von Karl VI., dessen Porträt zur Erstausstattung des Frontispizes von 1733 gehört und auch noch nach dessen Tod 1740 beibehalten worden ist, da der Nachfolger, Karl Albrecht von Bayern, erst 1742 erwählt und gekrönt wurde, somit erst auf dem Frontispiz von 1743 erscheinen konnte. Rechts huldigen dem Kaiser die konstitutionellen Gewalten, angeführt von dem apollinischen Genius des Friedens mit Ölzweig, begleitet von der Allegorie der Herrschaft in Rüstung und mit Faszienbündel, dahinter die Germania mit der deutschen Kaiserkrone, rechts außen die Stadtgöttin Cisa mit Mauerkrone, zu deren Füßen ein Putto den Stadtplan Augsburgs präsentiert, links davon sitzend das Stadtregiment mit den Statuten der Reichsstadt, der Trense als Symbol maßvoller Regierung und den Waagschalen der Gerechtigkeit. Links außen sitzt Merkur mit Flügelhelm und Thyrsosstab als Gott der Kaufmannschaft auf einem Warenbündel, während geschäftige Putten die Erzeugnisse des Gewerbefleißes und der Kunstfertigkeit herbeischleppen: Prunkkanne für die Goldschmiede und Silberarbeiter, Taschen- und Tischuhr für die Groß- und Kleinuhrmacher, Kupferplatte und Stichel für die Kupferstecher, Fernrohr für die Instrumentenbauer. Füllhorn mit Lorbeer, Ähren und Goldstücken. Die Flußallegorien von Lech (links mit Ruder und Reuse) und seinen Nebenflüssen Wertach (rechts) und Singold (dahinter) im Fußteil leiten mit ihren wasserleerenden Amphoren über in eine schmale terrestrische Zone an schilfbesetztem Flussufer. Mit diesem Vokabular befindet sich diese qualitätvolle, harmonische und homogene Komposition an einer Stilschwelle. Die flächig-strenge Almanachrahmung steht noch in der Tradition des Hochbarocks, die Ornamentik zeigt die Charakteristika der Régence, die Szenerie des Kopfstücks ist von der Dynamik des Spätbarocks bestimmt und der Fensterblick auf Augustusbrunnen, Rathaus und Perlach nimmt den Illusionismus des Rokokos vorweg, das vier Jahre nach Entstehen dieses Frontispizes mit dem Aufkommen der Rocaille einsetzt. Laufzeit dieses Typus 1733-1802 kostenfrei Calendaria Bambergensia. Band 2 Katalognummer WK 1 urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000085993